Elementarlehre - Eigenschaft der 5 Elemente

 

Was sind die 5 großen Elemente?


5 Elemente


Pancha Mahabhutas - die fünf Elemente im Ayurveda

Die Grundlage des Ayurveda bildet die Tatsache, dass die gesamte Natur - einschließlich des Menschen - aus fünf verschiedenen Elementen besteht (Sanskrit: Pancha-mahabhutas). Im Ayurveda werden hier die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther als die Essenz allen Wirkens beschrieben. Aufgrund der verschiedenen Eigenschaften der einzelnen Elemente nimmt jedes von ihnen essenzielle Funktionen ein. Diese fünf Elemente haben alle ihre eigenen Merkmale und sind je nach den individuellen Bedürfnissen in unterschiedlicher Menge vertreten. Auch das Essen besteht aus den fünf Elementen, was sich wiederum auf den Körper auswirkt.

Das Feuer trägt Farbe und Licht, die Erde trägt den Geruch, das Wasser den Geschmack, Äther das Hören, Luft die Berührung und Konsistenz. Diese fünf Ayurveda-Elemente sind subtile Prinzipien und der Ursprung von verschiedenen Yoga-Systemen geworden. Die fünf Elemente werden indirekt durch die Haut aufgenommen. Durch Form, Nässe, Temperatur, Vibration und Durchlässigkeit (Äther). Ayurveda ist mit Yoga eng verwandt, das Ziel in Ayurveda besteht darin, das Gleichgewicht des Körpers in Einklang zu bringen, durch die Regulation der Doshas in Bezug zu den Elementen.

Erde
Erde symbolisiert den festen Zustand oder die Materie. Sie verkörpert Stabilität, Dauer und Festigkeit. Die Knochen, Zähne, Zellen, und Gewebe unseres Körpers sind Manifestationen der Erde. Das Erdelement ist schwer und kalt. Lebende Organismen lagern über die Nahrungsaufnahme Erde in Form von Mineralien in ihren Körper ein (z.B. Knochen), um eine feste Struktur aufzubauen.

Wasser
Das Wasserelement ist die Träger- und Transportsubstanz des Lebens. Die meisten Lebewesen bestehen zu über 70% aus Wasser. Wasser symbolisiert den flüssigen Zustand und repräsentiert die Veränderung. Wasser ist für jedes Lebewesen unabdingbar. Unser Blut, die Lymphflüssigkeit und andere Flüssigkeiten bewegen sich zwischen den Zellen und Gefäßen und spenden Energie, regeln die Temperatur, schwämmen Abfälle davon und transportieren die Informationen der Hormone von einem Feld zum anderen. Wasser ist eine unstabile Substanz.

Feuer
Das Feuerelement ist leicht und heiß. Es steht für das Prinzip der Umwandlung. Das Verdauungsfeuer wandelt die Nahrung in für uns verfügbare Energie um. Jede Zelle eines Lebewesens hat ihren eigenen Stoffwechsel, einen eigenen Energiehaushalt. Feuer ist die Kraft, die Feststoffe in Flüssigkeiten, Gase und wieder zurück in Feststoffe verwandeln kann. Das Feuer, oder die Energie in unserem Körper hält die Atome zusammen. Es erzeugt nervöse Impulse, Gefühle und Gedanken. Feuer wird als eine substanzlose Form angesehen.

Luft
Luft ist der gasförmige Zustand der Materie und ist sehr dynamisch. Luft (Sauerstoff) ist in unserem Körper die Grundlage für alle Energietransformationen. Das Luftelement ist leicht, kalt und formlos. Luft schafft Raum in Form von Hohlorganen. Pflanzen, Tiere und Menschen stehen über die Atmung mit der Außenwelt in Verbindung. Luft ermöglicht als Zwischenraum Bewegung in Gelenken. Auch in den Gedärmen der meisten Säugetiere sorgt ein Luftanteil für Bewegungsfreiraum.

Äther
Äther ist der Raum in dem alles geschieht. Äther ist sowohl die Quelle aller Materie, als auch der Raum in der sie existiert. Er ist die Entfernung die die Materie trennt. Das Hauptmerkmal von Äther ist der Klang. Darin entfaltet der Klang das ganze Spektrum der Vibration. Äther steht für die subtilere Lebensenergie, für Gedankenkraft und geistiges Potenzial. Durch technische Hilfsmittel lassen sich mittlerweile verschiedenste Energieströme im Körper nachweisen. Selbst bei Pflanzen kann man eine Art Aura-Bild erstellen, das beim Menschen noch sehr viel komplexer ist.


Jedes der Ayurveda Elemente hat folgende Merkmale:

  • Erde - Geruch
  • Wasser - Geschmack
  • Feuer - Farbe, Licht, Form
  • Luft - Berührung, Konsistenz
  • Äther - Hören, Klang
Geruch ist das guna von Erde (Prithivi)
Geschmack ist das guna von Wasser (Jala)
Sehen ist das guna des Feuers (Tejas)
Berührung ist das guna der Luft (Vayu)
Klang ist das guna von Äther (Akasha)


Die Eigenschaften der Ayurveda Elemente entsprechen den fünf Sinnesorganen
.

  • Mit Hilfe der Erde kann die Nase verschiedene Düfte/Aroma richen.
  • Mit Hilfe des Wassers kann die Zunge diverse Geschmäcker schmecken.
  • Mit Hilfe des Feuers (Licht) können die Augen Formen und Farben sehen.
  • Mit Hilfe der Luft kann die Haut Berührungen empfinden, fühlen.
  • Mit Hilfe des Äthers (Raum) können die Ohren Klang (Töne) hören.


Merkmale der fünf Ayurveda Elemente

Elemente
Wesentlich
Zusätzlich
Relation zu
Äther (Akasha) Klang Durchlässigkeit Verdünnung, Vermischen
Luft (Vayu) Berührung Konsistenz, Vibration Antrieb, Bewegung
Feuer (Tejas) Licht und Farbe Hitze, Temperatur Anpassung, Umformung
Wasser (Apas) Geschmack Nässe, Flüssigkeit Grad der Flüssigkeit
Erde (Prithivi) Geruch Festigkeit, Form Dichte/ Gewicht der Teilchen


Die fünf Elemente und die Sinnesorgane

Die Veden beschreiben die materielle Welt als das Feld der Aktivitäten der Seele und teilen die Materie in 24 grundlegende Komponenten auf. Die Wechselwirkungen dieser 24 Elemente ermöglichen die Abläufe in der materiellen Welt. Wir Seelen sind zu diesen Wechselwirkungen transzendental, lassen uns aber von ihnen beeinflussen, weil wir uns mit den materiellen Körpern, die wir bewohnen, fälschlicher Weise identifizieren.

Die fünf 'großen' Elemente

  • Erde (feste Stoffe)
  • Wasser (Flüssigkeiten)
  • Feuer (Licht, Energie)
  • Luft (Gase)
  • Äther (Raum)

Die fünf Sinne (für Wissen)

  • Nase (Geruch)
  • Zunge (Geschmack)
  • Augen (Sicht)
  • Tastsinn (Gefühl)
  • Ohren (Gehör)

Die fünf Sinnesobjekte

  • Geruch/ Aroma
  • Geschmack
  • Form/ Gestalt/ Farbe
  • Berührbares/ Struktur
  • Klang/ Schall/ Ton

Die fünf Arbeitssinne:

  • Anus (Stuhlgang)
  • Genitialien (Fortpflanzung)
  • Beine (Gehen)
  • Hände (Greifen)
  • Stimme (Sprechen)

3 feinstoffliche Elemente

  • Verstand
  • Intelligenz
  • Falsches Ego

1 unmanifestiertes Element

  • Avyakta
    oder
    Mahatattva

Über den Äther wird Schall übertragen, demnach entspricht es dem Gehör, das Ohr ist das entsprechende Sinnesorgan, das Element sitzt in den Körperhöhlen.

Die Luft wird im Ayurveda dam Tastsinn zugeordnet, das Sinnesorgan hierzu ist die Hand/Haut. Es ist für die Muskelarbeit, den Puls und die Kontraktion von Lunge und Darm verantwortlich.

Das Feuer ordnet man dem Sehvermögen zu, das Sehorgan ist das Auge, das Feuer-Element sitzt im Verdauungsystem und ist außerdem für den Stoffwechsel verantwortlich. Es äußert sich aber auch in der Intelligenz.

Das Wasser wird dem Geschmackssinn zugeordnet, denn ohne Wasser kann die Zunge nicht schmecken. Das Wasser-Element steckt in Blut, Speichel, den Verdauungssäften und den Schleimhäuten.

Die Erde entspricht dem Geruchssinn, das Sinnesorgan ist die Nase. Die Erde steckt in den Knochen, Zähnen, Nägeln, Muskeln, der Haut, Sehnen und den Haaren.

Mit unseren Sinnesorganen nehmen wir die fünf Qualitäten Sapta (Klang), Sparasa (Berührung), Hopa (Sehkraft), Java (Geschmack), Ganha (Geruch) wahr.

Die 24 Elemente der Sankya Philosophie

Nach der Sankhya-Philosophie setzt sich der Körper eines Menschen aus folgenden 24 Elementen zusammen (in niederen Lebensformen sind nicht alle diese Elemente manifestiert oder sie sind nur zum Teil manifestiert):

  • (1-5) fünf mahabhutas ("große Elemente" - Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther/Raum),
  • (6) manas (Geist, Verstand, Gemüt),
  • (7) buddhi (Intelligenz),
  • (8) ahankara (Ego),
  • (9-13) 5 wissensaneignende Sinne (indriya - Sehsinn, Gehörsinn, Geschmacksinn, Geruchsinn und Tastsinn),
  • (14-18) 5 Arbeitssinne (karmendriya - Beine, Arme, Anus, Genital und Sprachorgan),
  • (19-23) 5 Sinnesobjekte (indriyartha - Form/Farbe, Klang, Geschmack, Geruch und Berührung),
  • (24) avyakta (das Unmanifestierte)

Die 5 großen Elemente
Erde
Wasser
Feuer
Luft
Äther

Die 5 Sinne
die Wissen aneignen

Nase
Geruchssinn
Zunge
Geschmackssinn
Augen
Sehsinn
Haut
Tastsinn
Ohren
Gehörsinn
Die 5 Sinnesobjekte
Riechen
Geruch/Aroma
Schmecken
Geschmack
Sehen
Form/Farbe
Tasten/Fühlen
Berührung
Hören
Klang
Die 5 motorischen
Sinne, Handlungsorgane
Anus
Ausscheidung
Genital
Reproduktion
Beine/ Füße
Laufen
Hände
Tastorgan
Stimme/Mund
Sprachorgan
.
Verstand/ Geist
       
Intelligenz
         
Falsche Ego
         
.
Mahatattva/Avyakta
         

Die Gesamtheit dieser vierundzwanzig Elemente wird als das Aktionsfeld bezeichnet.


Beziehungen zwischen den groben Elementen und den Sinnes Objekten
.


Die Sinnes Objekte sind in den Elementen enthalten

5 Elemente
5 Sinnesobjekte
Erde
Geruch
Geschmack
Form
Berührung
Klang
Wasser
-
Geschmack
Form
Berührung
Klang
Feuer
-
-
Form
Berührung
Klang
Luft
-
-
-
Berührung
Klang
Äther
-
-
-
-
Klang


Beziehungen zwischen Elementen - Sinnes Objekten und Sinnes Organen

Element Sinnesobjekte Sinne Sinnesorgane Eigenschaften Objekt
Erde Geruch Nase Geruchs-Sinn Riechen Aroma/ Duft
Wasser Geschmack Zunge Geschmacks-Sinn Schmecken Geschmack
Feuer Form Augen Seh-Sinn Sehen Farbe/Licht
Luft Berührung Haut Tast-Sinn Tasten/ Fühlen Struktur
Äther Klang Ohren Hör-Sinn Hören Schall/ Ton

Die fünf großen Elemente, die zehn Sinne und die fünf Sinnesobjekte bilden den grobstofflichen Körper und manas, buddhi und ahankara bilden den feinstofflichen Körper. Avyakta ist die Basis von beiden. In dieser Verbindung von 24 Elementen sitzt die individuelle Seele (jivatma) als Bewohner des Körpers, begleitet vom paramatma, der Überseele.

Diese 24 Elemente sind Manifestationen, Umwandlungen der materiellen Energie des Höchsten Herrn und existieren im Körper und außerhalb des Körpers als Bestandteile des Universums. Ihre Entwicklung, Eigenschaften und Interaktionen werden in verschiedenen vedischen Schriften und auch im Ayurveda-Klassiker Caraka-Samhita beschrieben. Wie ein Töpfer aus Ton und Wasser einen Krug herstellt, so erzeugt die spirituelle Seele unter dem Einfluß der drei Erscheinungsweisen sattva, rajas, tamas unbewußt durch ihre Neigungen ihren jeweiligen Körper aus den 24 materiellen Elementen. Im Unterschied zum Töpfer, der weiß, wie er ein bestimmtes Objekt herstellen muß, wissen die meisten Seelen nicht, wie sie ihren Körper erzeugt haben. Sie führen mit einem Körper bestimmte Handlungen aus, hegen bestimmte Neigungen und Abneigungen, etc. und bekommen von der Überseele ihren nächsten Körper entsprechend ihrem karma zur Verfügung gestellt.

Die acht Elemente der Materie und die beiden Körper des Menschen

Die Bhagavad-gita (7.4) beschreibt, daß die gesamte materielle Schöpfung grundsätzlich aus acht Elementen aufgebaut ist, und zwar aus fünf grobstofflichen und drei feinstofflichen. Die grobstofflichen Elemente sind:

1. Erde Erde entspricht allen festen , soliden Stoffen, (Festigkeit)
2. Wasser Wasser allen flüssigen, (Kohäsion und Fliessen)
3. Feuer Feuer offenbart sich in allen energetischen Erscheinungen
(Temperatur+Licht+Wärme)
4. Luft Luft allen gasförmigen, (Beweglichkeit und Schnelligkeit)
5. Äther Äther ( damit ist nicht der Schnüffelstoff gemeint ) ist ein
anderes Wort für den Raum. Jede Form von Existenz nimmt
einen bestimmten Raum ein , jeder Körper besitzt ein
bestimmtes Volumen, (umfassende Weite)
"Erde , Wasser , Feuer , Luft und Äther bilden die fünf grobstofflichen Elemente.
Geist, Intelligenz und falsches Ego sind die 3 feinstofflichen Energien." (Gita 7.4)

Diese fünf Elemente entsprechen, in der Terminologie der modernen Wissenschaft, allen Arten von fester Materie („Erde“), allen Arten von Flüssigkeiten („Wasser“), allen Arten von Strahlenenergie („Feuer“), allen Arten von Gasen („Luft“) sowie dem alldurchdringenden luftleeren Raum („Äther“).

Sämtliche Phänomene innerhalb der stofflichen Welt, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können, bestehen aus einer Kombination dieser fünf Grundelemente. Mit unseren Augen sehen wir gewisse Formen, mit unseren Ohren hören wir gewisse Klangschwingungen, mit unserer Nase riechen wir gewisse Düfte, mit unserer Zunge schmecken wir gewisse Geschmäcke, und mit unserer Haut ertasten wir gewisse Strukturen. Auf diese Weise tritt die spirituelle Seele (der Atma) durch die Sinnesorgane des grobstofflichen Körpers (der im Sanskrit Deha genannt wird) in Kontakt mit der Außenwelt.

Über diesen fünf grobstofflichen stehen die drei feinstofflichen Elemente der materiellen Natur: 

6. Verstand (Gedanken, Gefühle, Wille)
7. Intelligenz (Unterscheidungskraft)
8. falsches Ego (Ichgefühl in Bezug zum materiellen Körper)

Das falsche Ego auf Sanskrit "Ahamkara" gibt uns ein Bewußtsein von (falscher) Identität. Unter seinem Einfluß identifizieren wir uns mit diesem materiellem Körper.

Obwohl wir diese feinstofflichen Elemente nicht direkt wahrnehmen können, werden sie doch als materiell (d.h. als wandelbar und vergänglich) klassifiziert. Die spirituelle Seele ist sich bewußt, einen Verstand und eine Intelligenz zu besitzen und ein Gefühl der Identität zu haben, und folglich steht sie über dem feinstofflichen Körper, durch den sie mit ihrem grobstofflichen Körper verbunden ist.

Zu den Tätigkeiten des feinstofflichen Körpers (im Sanskrit Linga-sharira, „Körper der Wünsche“ genannt) gehören Denken, Fühlen und Wollen – das heißt, unsere Gedanken, Gefühle und Wünsche entspringen unserem Verstand (auch „Geist“ genannt, im Sanskrit Mana‹). Das Sanskritwort für Intelligenz lautet Buddhi, und mit Ahankara wird unsere fälschliche Ego-Identifikation mit dem Körper bezeichnet.

Zusammenfassend läßt sich also sagen, daß das, was wir im allgemeinen als „Körper“ bezeichnen, eigentlich aus zwei grundsätzlich verschiedenen Komponenten besteht, nämlich einem grob- und einem feinstofflichen Körper.

Dies läßt sich anhand des Phänomens des Traumes gut illustrieren: Im Schlaf verläßt unser Bewußtsein den Tageskörper und identifiziert sich mit dem feinstofflichen Traumkörper, während es sich im Wachzustand wieder mit dem physischen, sichtbaren Körper identifiziert. In beiden Fällen aber bleibt das Bewußtsein, die spirituelle Seele, getrennt von den Körpern, mit denen sie sich identifiziert.

"Außer dieser niederen Natur, o starkarmiger Arjuna, habe Ich noch eine höhere Energie, die aus allen Lebewesen besteht, die mit der materiellen Natur kämpfen und das Universum erhalten." (Bhagavad-Gita 7.5)

Diese höhere Energie ist die spirituelle Seele, sie steht über den 5 groben und 3 feinen materiellen Elementen und ist auch nicht den 3 Erscheinungsweisen der materiellen Natur unterworfen. Die spirituelle Seele ist allen diesen feinen und groben Elementen übergeordnet. Jemand der sein wahres Selbst erkennt , ist in der Lage alle materiellen Bedingungen wie Alter , Krankheit und Tod zu transzendieren.

Die Manifestation der materiellen Elemente

Der Höchste Herr in Seiner Erweiterung als Maha-Visnu manifestiert zuerst aus Seiner maya-shakti ("Schattenenergie") pradhana (die drei gunas sattva, rajas, tamas im unmanifestierten Zustand). Daraus gehen - angeregt durch den Zeitfaktor (der Blick des Herrn) - die drei gunas (Erscheinungsweisen der materiellen Natur - sattva, rajas, tamas) und dann das mahat-tattva, die unmanifestierte Gesamtheit der materiellen Elemente, hervor. Daraus werden die 24 Elemente des Körpers und des Universums als Umwandlungen erzeugt: ahankara (das falsche Ego, aus dem die materiellen Bestandteile, materielles Wissen und materielle Tätigkeiten hervorgehen), manas (Geist), buddhi (Intelligenz), avyakta (der unmanifestierte Zustand von prakrti, der materiellen Natur), die 5 tanmatras (Sinnesobjekte), die 5 wissenserwerbenden Sinne, die 5 Arbeitssinne und die 5 mahabhutas (großen Elemente - Raum, Luft, Feuer, Wasser, Erde). Als erstes wird ahankara manifestiert. Aus dem falschen Ego in tamo-guna gehen die 5 mahabhutas hervor; aus dem falschen Ego in rajo-guna gehen die 5 Sinne mit ihren 5 Objekten (Klang, Berührung, Form, Geschmack, Geruch) einer nach dem anderen und buddhi hervor und aus dem ahankara in sattva-guna gehen manas und die Halbgötter hervor.

Da diese Elemente getrennt unfähig waren, das materielle Universum zu erzeugen, verbanden sie sich mit Hilfe der Energie des Höchsten Herrn (personifiziert durch die Göttin Kali) und brachten ein goldenes Ei hervor. In der Manu-samhita heißt es, daß der auf dem Wasser (dem Ozean der Ursachen) ruhende Herr (Maha-Visnu; Narayana) seinen Samen in das Wasser gab und daß aus diesem Samen ein goldenes Ei hervorging. Anders ausgedrückt bedeutet dies, daß der Herr das mahat-tattva durch seinen Blick mit den Lebewesen, den spirituellen Seelen, die nach einer Vernichtung der Welt in ihren feinstofflichen Körpern in ihn eingegangen sind, befruchtet und daß aus dieser Verbindung von materieller und spiritueller Energie in der Folge sich allmählich Universen manifestieren. Der Herr ging dann als Garbhodakasayi Visnu in dieses Ei ein und legte sich dort auf dem Garbhodaka-Ozean, der dieses Ei bis zur Hälfte füllt, auf Ananta-Sesa, seinem Schlangenbett, nieder. Dann sproß aus seinem Nabel ein Lotos, der das Behältnis aller Lebewesen ist und aus dem Lotos trat als erstes Lebewesen der mächtige Brahma, der auch Svayambhuva (der Selbstgeborene) genannt wird, in Erscheinung.

Gita 7.4 - "Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Geist, Intelligenz und falsches Ich – diese acht Elemente bilden Meine abgesonderten, materiellen Energien."

„Um die materielle Schöpfung zu manifestieren, nimmt Śrī Kṛṣṇas vollständige Erweiterung die Form dreier Viṣṇus an. Der erste, Mahā-Viṣṇu, erschafft die gesamte materielle Energie, die als mahat-tattva bekannt ist. Der zweite, Garbhodakaśāyī Viṣṇu, geht in alle Universen ein, um in ihnen Mannigfaltigkeit zu erschaffen, und der dritte, Kṣīrodakaśāyī Viṣṇu, ist als alldurchdringende Überseele in allen Universen verbreitet und als Paramātmā bekannt, der selbst in den Atomen anwesend ist.

Maha Vishnu

Jeder, der diese drei Visṇus kennt, kann aus der materiellen Verstrickung befreit werden." Die materielle Welt ist eine zeitweilige Manifestation einer der drei Energien des Herrn. Alle Aktivitäten der materiellen Welt werden von den drei Viṣṇu-Erweiterungen Śrī Kṛṣṇas gelenkt. Diese Puruṣas werden Inkarnationen genannt. Wer die Wissenschaft von Gott (Kṛṣṇa) nicht kennt, nimmt im allgemeinen an, die materielle Welt sei für den Genuß der Lebewesen geschaffen und die Lebewesen seien die Ursachen (Puruṣas), die Kontrollierenden und die Genießenden der materiellen Energie. Nach der Bhagavad-gītā ist diese atheistische Schlußfolgerung falsch. In diesem Vers wird gesagt, daß Kṛṣṇa die ursprüngliche Ursache der materiellen Manifestation ist. Das Śrīmad-Bhāgavatam bestätigt dies ebenfalls. Die Bestandteile der materiellen Manifestation sind abgesonderte Energien des Herrn. Selbst das brahmajyoti, das endgültige Ziel der Unpersönlichkeitsanhänger, ist eine spirituelle Energie, die im spirituellen Himmel manifestiert ist. Im brahmajyoti gibt es keine spirituelle Mannigfaltigkeit, wie es sie auf den Vaikuṇṭhalokas gibt; die Unpersönlichkeitsanhänger halten dieses brahmajyoti für das endgültige, ewige Ziel. Die Paramātmā-Manifestation ist ein zeitweiliger, alldurchdringender Aspekt des Kṣīrodakaśāyī Viṣṇu. Auch in der spirituellen Welt ist die Paramātmā-Manifestation nicht ewig. Daher ist die tatsächliche Absolute Wahrheit der Höchste Persönliche Gott, Kṛṣṇa. Er ist die vollkommene Person, der Ursprung aller Energie, und Er besitzt verschiedene abgesonderte und innere Energien.

Wie oben erwähnt wurde, gibt es in der materiellen Energie acht hauptsächliche Manifestationen. Davon sind die ersten fünf Manifestationen – Erde, Wasser, Feuer, Luft und Himmel – die fünf gigantischen bzw. grobstofflichen Schöpfungen, in denen auch die fünf Sinnesobjekte enthalten sind: die Manifestationen materiellen Klangs, materieller Berührung, materieller Form, materiellen Geschmacks und materiellen Geruchs. Die materielle Wissenschaft behandelt lediglich diese zehn Punkte und nichts darüber hinaus. Die anderen drei Punkte – Geist (Verstand), Intelligenz und falsches Ich – werden von den Materialisten vernachlässigt. Philosophen, die sich mit geistigen Aktivitäten befassen, besitzen ebenfalls kein vollkommenes Wissen, denn sie kennen den endgültigen Ursprung, Kṛṣṇa, nicht. Das falsche Ich – „ich bin" und „dies gehört mir", das Grundprinzip des materiellen Daseins – schließt zehn Sinnesorgane für materielle Aktivitäten mit ein. Intelligenz bezieht sich auf die gesamte materielle Schöpfung, das mahat-tattva. Deshalb werden aus den acht abgesonderten Energien des Herrn die vierundzwanzig Elemente der materiellen Welt manifestiert, die Gegenstand der atheistischen sāṅkhya-Philosophie sind; sie gehen ursprünglich aus Kṛṣṇas Energien hervor und sind von Ihm getrennt; die atheistischen sāṅkhya-Philosophen, die nur über geringes Wissen verfügen, wissen jedoch nicht, daß Kṛṣṇa die Ursache aller Ursachen ist. Wie in der Bhagavad-gītā gesagt wird, ist der Diskussionsgegenstand der sāṅkhya-Philosophie lediglich die Manifestation der äußeren Energie Kṛṣṇas.

Das Leben entsteht keineswegs durch irgendwelche materiellen Reaktionen, durch eine Art chemische Verbindung, wie die Toren behaupten. Jegliche Wechselwirkung in der Materie vollzieht sich unter der Führung eines höheren Wesens, das geeignete Situationen schafft, um die transzendentale Lebenskraft zu beherbergen. Die höhere Kraft bearbeitet die Materie in geeigneter Weise – ganz nach dem freien Willen des transzendentalen Lebewesens. Zum Beispiel „reagieren“ Baumaterialien nicht automatisch und nehmen ganz plötzlich die Form eines Hauses an. Das lebendige Geisteswesen, der Mensch, bearbeitet Materie durch seinen freien Willen so, wie er es wünscht und baut auf diese Weise sein Haus. Materie ist also nur ein Beiprodukt, der Geist aber ist der Schöpfer. (Jenseits von Raum und Zeit)

Gita 13.6 "Die fünf großen Elemente, falsches Ich, Intelligenz, das Unmanifestierte, die zehn Sinne, der Geist, die fünf Sinnesobjekte, Verlangen, Haß, Glück, Leid, das Aggregat, die Lebenssymptome und die Überzeugungen – all dies zusammen bildet das Aktionsfeld und seine Wechselwirkungen."

5 Elemente

Nach allen autoritativen Aussagen der großen Weisen, der vedischen Hymnen und der Aphorismen des Vedānta-sūtra bilden Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther die Hauptbestandteile der materiellen Welt. Sie werden die fünf großen Elemente (mahābhūta) genannt. Als nächstes folgen falsches Ich, Intelligenz und der unmanifestierte Zustand der drei Erscheinungsweisen der Natur. Weiterhin gibt es fünf Sinne, um sich Wissen anzueignen: Augen, Ohren, Nase, Zunge und Tastsinn; außerdem die fünf Arbeitssinne: Stimme, Beine, Hände, Anus und Genitalien, und darüber hinaus den Geist, der sich im Innern befindet und deshalb auch der innere Sinn genannt wird. Zusammen mit dem Geist gibt es also elf Sinne. Auch gibt es noch die fünf Objekte der Sinne: Form, Klang, Geruch, Geschmack und Wärme. Die Gesamtheit dieser vierundzwanzig Elemente wird als das Aktionsfeld bezeichnet. Wenn man ein analytisches Studium dieser vierundzwanzig Elemente vornimmt, kann man das Aktionsfeld sehr gut verstehen. Außerdem gibt es Verlangen, Haß, Freude und Schmerz, die Wechselwirkungen und Repräsentationen der fünf großen Elemente im groben Körper sind. Die Lebenssymptome, die von Bewußtsein und Überzeugung repräsentiert werden, sind die Manifestationen des feinstofflichen Körpers – von Geist, Intelligenz und falschem Ich. Diese feinstofflichen Elemente sind im Aktionsfeld mitenthalten. Die fünf großen Elemente sind grobstoffliche Repräsentationen des feinstofflichen falschen Ichs. Sie sind eine Repräsentation der materiellen Auffassung des Lebens und der fünf Sinnesobjekte. Das Bewußtsein wird von der Intelligenz repräsentiert, deren unmanifestierte Stufe die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur bilden. Die unmanifestierten drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur werden pradhāna genannt. Wer die vierundzwanzig Elemente mit ihren Wechselwirkungen im einzelnen kennen möchte, sollte diese Philosophie eingehender studieren; in der Bhagavad-gītā wird lediglich eine Zusammenfassung gegeben.

Der Körper ist die Repräsentation all dieser Faktoren, und er unterliegt sechs Veränderungen: er wird geboren, wächst heran, bleibt eine Zeitlang bestehen, pflanzt sich fort, beginnt allmählich zu zerfallen und vergeht schließlich. Deshalb ist das Aktionsfeld eine nicht-dauerhafte, materielle Manifestation. Der kṣetrajña jedoch, der Kenner und Eigentümer des Feldes, ist verschieden davon.

Die Schöpfungsgeschichte der Elemente

Die unentfaltete Ursache, die im Sankhya Pradhana (das Meer der Ursachen) genannt, und durch die Maharshis oder die großen Weisen als Prakriti bezeichnet wird, ist das subtile Wesen der Natur, das sowohl in dem besteht, was ist, als auch in dem, was nicht ist, aber werden könnte. Dies, was immerwährend, subtil und unzerstörbar ist, was nicht altert und nicht gemessen werden kann, was unabhängig, leer von Form, Geruch, Geschmack, Geräusch und Fühlbarkeit ist, aus dessen Quelle diese Welt mit den drei Qualitäten von Sattva, Rajas und Tamas geboren wird, was jenseits von Verlust oder Zerfall, mit nichts anderem verbunden und außerhalb jeglicher Begriffe ist, das ist wahrlich das Brahman, was vor jedem Anfang bereits bestand. Es durchdringt und erfüllt Alles. Nach jeder universellen Auflösung (Pralaya, Weltennacht) bleibt es als ausgeglichene Harmonie aller Eigenschaften bestehen.

Oh Muni, zur Zeit eine Neuentstehung geraten die Eigenschaften zum Zwecke der Schöpfung wieder in schwingende Bewegung, die Essenz des Pradhana entfaltet sich und bildet das noch unmanifestierte Mahat (Mahat Tattva, die universelle Intelligenz). So wie sich der fruchtbare Kern in einem Samen bildet, so entsteht das Mahat im unentfalteten Pradhana (im Meer der Ursachen). Dieses Mahat manifestiert sich in dreifältiger Form, je nachdem, welche der drei Eigenschaften von Sattva, Rajas und Tamas vorherrscht. Mit dem Mahat erwacht das dreifache Bewusstsein (Ahankara) entsprechend als Vaikarika (gütig, gerecht), Taijasa (schöpferisch, begehrend) und Tamasa (träge, zerstörend), welches die Quelle aller Erscheinungen ist.

Wie sich im unentfalteten Pradhana das Mahat entfaltet, so entfaltet sich im Mahat das Bewusstsein. Und durch Schwingungen aus dieser Quelle der Erscheinungen (Bewusstsein) entsteht der universelle Klang, ein Element, das dem Gehörsinn zugeordnet wird (das Schwingende, das Hörbare). Damit ist der Weltenraum (Akasha) geschaffen, dessen Eigenschaft von Schwingungen geprägt ist. So entfaltet sich im Bewusstsein der Raum, dessen Maß die Schwingung ist.

Es ist offensichtlich, dass sich in diesem Raum das Element bildet, das dem Tastsinn zugeordnet wird (das Fühlbare, das Messbare). So entstand das Gasförmige, welches voller Kraft ist, und bekanntlich ist die Fühlbarkeit eine Eigenschaft der gasförmigen Luft. So entfaltete sich im Raum, dessen Maß die Schwingung ist, das Gasförmige, dessen Maß die Fühlbarkeit ist.

Und durch Änderung im Gasförmigen entsteht ein Element, das dem Sehsinn zugeordnet wird (das Sichtbare). Das Gasförmige bringt das Licht hervor, und die Eigenschaft des Lichtes ist die Form. So entfaltet sich im Gasförmigen, dessen Maß die Fühlbarkeit ist, das Licht, dessen Maß die Form ist.

Und durch Änderung im Licht entsteht ein Element, das dem Geschmackssinn zugeordnet wird (das Schmeckbare, Verdaubare, Fruchtbare). Damit ist das Flüssige geboren, und bekanntlich ist der Geschmack eine wesentliche Eigenschaft des Flüssigen. So entfaltete sich im Licht, dessen Maß die Form ist, das Flüssige, dessen Maß der Geschmack ist.

Und durch Änderung im Flüssigen entsteht ein Element, das dem Geruchssinn zugeordnet wird (das Riechbare, Unterscheidbare, Greifbare). Damit ist das Verfestigte geboren, und bekanntlich ist der Geruch eine grundsätzliche Eigenschaft der verfestigten Erde.

Auf diese Weise spricht man aufgrund der jeweiligen Eigenschaften der Elemente von ihrer messbaren Erscheinung (Wirklichkeit). Eine andere Unterscheidung kann es für sie nicht geben. Nur dadurch werden sie verschiedenartig benannt. Doch jenseits dieser, vom unwissenden Bewusstsein (Ahankara) hervorgebrachten Unterscheidungen, sind diese Elemente weder friedlich, noch bewegt, noch träge. (Sie sind jenseits der Gunas). Mit dem Bewusstsein bildet sich aufgrund der Sattva Eigenschaft eine weitläufige Bewegung. Denn es entspricht der Natur von Sattva, dass diese Evolution abläuft und die ganze Schöpfung sich allseitig im jetzigen Moment im Bewusstsein entfaltet.

Die fünf Sinne und die fünf Handlungsorgane sind voller Licht, Intelligenz und Kraft, und erscheinen wie zehn Schöpfergötter. Unter ihnen gilt das Denken als der Elfte. So spricht man auch von den elf entfaltenden Gottheiten. Ohr, Tastorgan, Auge, Zunge und Nase können Geräusch, Berührung, Form, Geschmack und Geruch erkennen. Deshalb sagt man, dass sie mit Intelligenz verbunden und voller Licht (Erkenntnisfähigkeit) sind. Beine, Verdauungsorgan, Geschlechtsorgan, Hände und Sprachorgan sind die fünf Handlungsorgane und erfüllen (im Rahmen der Schöpfung) die Funktionen der Fortbewegung, Verdauung, Fortpflanzung, Arbeit und Kommunikation.

Lord Vishnu inside the AtomWenn der Raum der Schwingung das Fühlbare entfaltet, dann ist damit das Gasförmige hervorgebracht, geprägt durch die drei Gunas. Und man sagt, die beiden Eigenschaften des Gasförmigen sind Schwingung und Fühlbarkeit. Auf gleiche Weise entfaltet sich aus dem Hör- und Fühlbaren das Element des Sichtbaren, wobei das Licht (bzw. das Feuer) hervorgebracht wird, das ebenfalls durch die drei Gunas geprägt ist. Es besitzt damit die drei Eigenschaften von Schwingung, Fühlbarkeit und Sichtbarkeit. Schwingung, Fühlbarkeit und Sichtbarkeit entfalten das Element des Schmeckbaren, damit wird das Flüssige (Wässrige) hervorgebracht, das entsprechend vier Eigenschaften hat und in seiner Natur mit dem Geschmack verbunden ist. Schwingung, Fühlbarkeit, Sichtbarkeit und Geschmack entfalten das Element des Riechbaren, damit wird das Verfestigte hervorgebracht und bedeckt diese ganze Erde.

Diese Erde, welche die fünf Eigenschaften von Schwingung, Fühlbarkeit, Sichtbarkeit, Geschmack und Geruch besitzt, erscheint damit unter den groben, greifbaren Dingen. Deshalb sind diese erkennbaren Elemente, die Visheshas, von den Gunas geprägt, friedlich, bewegt oder träge. So entfaltet sich das Eine im Anderen und alles ist voneinander abhängig.

Die Auflösung des materiellen Universums

Die vedischen Schriften unterscheiden vier Arten von Auflösungen: 1. kontinuierliche (Auflösung der Körper der Lebewesen), 2. gelegentliche (Auflösung des Universums nach einem Tag in Brahmas Leben), 3. elementare (Auflösung der Elemente nach Brahmas 100 Jahren) und 4. endgültige Auflösung (Befreiung der Seele aus dem Kreislauf von Geburt und Tod und Eingehen in das ewige spirituelle Reich Gottes). Nach jedem Tag Brahmas findet eine Teilauflösung des Universums statt. Dann sind alle Planeten unterhalb Brahmalokas (dem Reich Brahmas) nicht existent. Wenn Brahmas Lebensspanne abgelaufen ist, wird das ganze Universum aufgelöst; die 24 Elemente gehen wieder in ihren Urzustand ein und die spirituellen Seelen ruhen in Maha-Visnu, bis sie bei der nächsten Schöpfung wieder in einen neuen Körper versetzt werden und im Rad des Lebens von Körper zu Körper wandern.

Die Auflösung des Universums erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie seine Schöpfung: Das gröbste Element - Erde - geht, seiner Eigenschaften verlustig, in das Element Wasser ein, Wasser geht in Feuer ein, Feuer in Luft, Luft in Raum und Raum in das falsche Ego in tamo-guna. Das falsche Ego in rajo-guna absorbiert die Sinne und ahankara in sattva-guna absorbiert die Halbgötter. Dann löst sich das falsche Ego im mahat-tattva auf, mahat-tattva in den drei gunas und die drei gunas im pradhana. Pradhana ist die Ursubstanz und Grundlage der materiellen Schöpfung. Es ist ohne Eigenschaften und deshalb unbeschreibbar. Pradhana wird schließlich von Maha-Visnu absorbiert.

"Wie Wolken am Himmel erscheinen und dann zerstreut werden durch Auflösung ihrer konstituierenden Elemente, so wird das materielle Universum erschaffen und zerstört durch Manifestation und Auflösung seiner elementaren Bestandteile in der Absoluten Wahrheit.

O König, es heißt im Vedanta-sutra, daß die einem manifestierten Produkt innewohnende Ursache als getrennte Realität gesehen werden kann, genauso wie Fäden, aus denen ein Tuch gewebt wurde, getrennt vom Tuch gesehen werden können." (Srimad-Bhagavatam 12.4.26-27)

"Es gibt keine materielle Dualität in der Absoluten Wahrheit. Die Dualität, die eine unwissende Person wahrnimmt, ist wie der Unterschied zwischen dem Raum in einem Topf und dem Raum außerhalb des Topfs, oder wie der Unterschied zwischen der Reflektion der Sonne in einem Gewässer und der Sonne selbst, oder wie der Unterschied zwischen der Lebensluft in einem Lebewesen und der Lebensluft in einem anderen Lebewesen.

Entsprechend verschiedenen Zwecken benutzen Menschen Gold in verschiedener Weise und deshalb wird Gold in verschiedenen Formen wahrgenommen. In ähnlicher Weise wird die Höchste Persönlichkeit Gottes, die materiellen Sinnen unzugänglich ist, von verschiedenen Arten von Menschen auf verschiedene Weise beschrieben.

Obwohl eine Wolke ein Produkt der Sonne ist und durch die Sonne sichtbar gemacht ist, schafft sie Dunkelheit für das betrachtende Auge, das eine andere Teilerweiterung der Sonne ist. In ähnlicher Weise behindert das falsche Ego, das ein spezifisches Produkt der Absoluten Wahrheit ist - sichtbar gemacht durch die Absolute Wahrheit -, die individuelle Seele, die ein andere Teilerweiterung der Absoluten Wahrheit ist, am Verwirklichen der Absoluten Wahrheit.

Wenn die Wolke, ursprünglich erzeugt durch die Sonne, zerstreut ist, kann das Auge die eigentliche Form der Sonne sehen. In ähnlicher Weise erlangt die spirituelle Seele ihre ursprüngliche Bewußtheit, wenn sie ihre materielle Bedeckung des falschen Egos durch transzendentales Wissen zerstört.

Mein lieber Pariksit, wenn das illusorische falsche Ego, das die Seele bindet, mit dem Schwert unterscheidenden Wissens zerstört ist und man Verwirklichung Acyutas, der Höchsten Seele, erlangt hat, wird dies atyantika oder endgültige Auflösung der materiellen Existenz genannt." (Srimad-Bhagavatam 12.4.30-34)

Siehe auch: » Die Lehre der Veden «

 

 

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