Die vedischen Schriften

 

Was sind die vedischen Schriften?

Palmblatt mit vedischen Texten
Palmblatt mit vedischen Sanskrit Texten

sarvasya cāhaṁ hṛdi sanniviṣṭho / mattaḥ smṛtir jñānam apohanaṁ ca
vedaiś ca sarvair aham eva vedyo
/ vedānta-kṛd veda-vid eva cāham

"Ich weile im Herzen jedes Lebewesens, und von Mir kommen Erinnerung, Wissen und Vergessen. Das Ziel aller Veden ist es, Mich zu erkennen; wahrlich. Ich bin der Verfasser des Vedānta, und Ich bin der Kenner der Veden." (Bhagavad-gita 15.15)

Das vedische oder göttliche Wissen wurde am Beginn dieses Zeitalters vor ca. 5000 Jahren von Vedavyasa, einer Inkarnation des Höchsten Herrn, schriftlich aufgezeichnet. Davor wurde es mündlich überliefert. Als erstes Lebewesen empfing Brahma, der auch als Prajapati ("Herr der Geschöpfe") bekannt ist, das Wissen direkt von Krsna, dem Höchsten Herrn. Brahma gab es weiter an seine Söhne, die es ihren Söhnen und Schülern vermittelten usw.

Anfangs gab es nur einen Veda, der später zur Erleichterung des Studiums vierfach unterteilt wurde in Rig-veda, Yajur-veda, Sama-veda und Atharva-veda. Der Rig Veda enthält Hymnen, Yajur ritualistisches Wissen für die Ausführung von yajñas, Sama für Gesang und Musik bearbeitete Hymnen des Rig, und Atharva Veda enthält neben vielen mantras des Rig und Yajur Beschwörungsformeln für verschiedene Zwecke (z.B. Heilung; Beseitigung von Krankheiten). In den Vedas ist alles notwendige Wissen enthalten, durch das die Menschen einzeln oder als Gesellschaft sowohl materielles Glück als auch Befreiung erlangen können.

Es gibt sechs vedangas (Glieder der Vedas) - jyotisa (Astronomie und Astrologie), candas (Metrik), nirukta (Etymologie), siksa (Aussprache), vyakarana (Grammatik) und kalpa (Ritual) - und vier upavedas (sekundäre Vedas) - dhanurveda (Kriegskunst), sthapatya (Architektur), Ayurveda und gandharvaveda (Musikwissenschaft).

Nach einer anderen Einteilung ist das Wissen in den Vedas in 4 Sektionen organisiert: samhita, brahmana, aranyaka und upanisad. Die Samhita-Sektion enthält Hymnen, brahmana ritualistische Details, aranyaka philosophische Fragen und upanisad tiefe philosophische Einsichten. Chandogya und Kena Upanisad z.B. gehören zum Sama Veda, Isa und Katha Upanisad zum Yajur Veda; Aitareya Brahmana zählt zum Rig Veda und Satapatha Brahmana zum Yajur Veda.

Außer den vier Vedas wurden im Laufe der Zeit von großen Weisen noch andere Abhandlungen vedischen Wissens verfaßt, die sich mit bestimmten Themen befassen. Die Upanisaden repräsentieren die Philosophie der Vedas; das Vedanta-sutra stellt die Essenz der Vedas und Upanisaden dar, und das Srimad-Bhagavatam ist die Essenz des Vedanta-sutra (auch Brahma-sutra genannt) und wird als "reife Frucht am Baum der vedischen Weisheit" bezeichnet. Die beiden letztgenannten Werke wurden von Srila Vyasadeva verfaßt, das Srimad-Bhagavatam unter der besonderen Anleitung seines Guru Narada Muni. Vedavyasa schrieb außerdem das große Epos Mahabharata, dessen wichtigstes Kapitel als Bhagavad-gita Berühmtheit erlangt hat, die spirituelle Essenz aller Vedas in klarster Form enthält und seit Jahrtausenden als Standardwerk des bhakti-yoga-Systems hochgeschätzt wird.

Die vedischen Geschichtsbücher, welche historische Aufzeichnungen in nicht unbedingt chronologischer Reihenfolge enthalten, werden Itihasas und Puranas genannt. Die bekanntesten Itihasas sind Vedavyasas Mahabharata und Valmikis Ramayana. In ihnen werden die Taten großer Herrscher, Halbgötter und anderer bedeutender und außergewöhnlicher Persönlichkeiten der Weltgeschichte erzählt, die, aus sogenannter wissenschaftlicher Sicht Produkte einer regen Phantasie zu sein scheinen. Philosophische Erörterungen, dharma, yoga und andere Themen nehmen in diesen Schriften ebenfalls einen wichtigen Raum ein.

Andere bedeutende spezifische Abhandlungen vedischen Wissens, die im Laufe der Geschichte offenbart wurden, sind z.B. Manu-samhita, das Gesetzbuch Manus, in welchem die sozialen und religiösen Pflichten der aryas (Mitglieder einer zivilisierten Gesellschaft) dargelegt sind; Visnu-smriti; Narada-smriti; Yajñavalkya-smriti; im 16. Jahrhundert die Schriften der sechs Heiligen Rupa, Jiva etc. Gosvamis, Krsnadasa Kavirajas und anderer vaisnavas, deren Schriften das höchste vertraulichste Wissen offenbaren und in neuerer Zeit die Schriften Bhaktivedanta Swamis, dem wir eine (fast) vollständige Übersetzung des Srimad-Bhagavatam mit ausführlichen Kommentaren verdanken. Er übersetzte außerdem das große Werk Caitanya-caritamrta von Krsnadasa Kaviraja ins Englische. Dies sind nur ein paar Beispiele aus dem Schatzhaus der vedischen Literatur. Was immer im Lauf der Zeit durch große Heilige und Weise offenbart wurde und noch offenbart wird und nicht im Widerspruch steht zu den Kernaussagen der ursprünglichen Vedas wird ebenfalls als Veda anerkannt, d.h. es gilt als authentische Quelle vedischen Wissens.

Die vedische Literatur ist so umfangreich, daß es heutigen Gelehrten, die sich ausschließlich mit dem Studium der vedischen Schriften beschäftigen, schwer fallen dürfte, sie alle im Laufe eines Lebens im Sanskrit-Original zu studieren. Um sich eine Vorstellung vom Umfang der vedischen Literatur zu machen, ein paar Beispiele: Rig Veda besteht ursprünglich aus über 1000 Hymnen mit hunderttausenden von Versen, Manu-smriti umfaßt ca. 2500 Verse, Mahabharata 100000 Doppelverse, Ramayana 24000, Srimad-Bhagavatam 18000 Verse und die Puranas bestehen zusammen aus über 300.000 Versen, wovon heute nicht mehr alle vorhanden sind.

Die Schriften zu studieren ist eine Sache und sie korrekt zu verstehen eine andere. Akademische Gelehrsamkeit allein nützt wenig. Im Srimad-Bhagavatam unterweist der Höchste Herr Seinen Geweihten Uddhava mit folgenden Worten:

śabda-brahmaṇi niṣṇāto / na niṣṇāyāt pare yadi
śramas tasya śrama-phalo / hy adhenum iva rakṣataḥ
gāṁ dugdha-dohām asatīṁ ca bhāryāṁ / dehaṁ parādhīnam asat-prajāṁ ca
vittaṁ tv atīrthī-kṛtam aṅga vācaṁ / hīnāṁ mayā rakṣati duḥkha-duḥkhī

"Wenn jemand durch akribisches Studium geschickt wird im Lesen vedischer Literatur, aber keine Bemühung unternimmt, den Geist auf die Persönlichkeit Gottes zu fixieren, dann gleicht seine Bemühung der eines Mannes, der sehr hart arbeitet, um für eine Kuh zu sorgen, die keine Milch gibt. Mit anderen Worten, die Frucht seines mühsamen Studiums des vedischen Wissens ist die Mühe selbst, ohne ein anderes greifbares Resultat. Mein lieber Uddhava, jener, der für eine Kuh sorgt, die keine Milch gibt; eine untreue Frau; ein Körper, der völlig von anderen abhängig ist; nutzlose Nachkommen und Reichtum, der nicht für den richtigen Zweck verwendet wird, sind sicherlich höchst erbärmlich. In gleicher Weise ist jemand, der vedisches Wissen studiert, das bar meiner Herrlichkeit ist, höchst erbärmlich." (Srimad-Bhagavatam 11.11.18-19)

Diejenigen, die die Vedas (vedischen Schriften) bei unautorisierten, materialistischen Lehrern studieren, können ihre Schlußfolgerungen nicht begreifen und verschwenden lediglich ihre Zeit. An einer weltlichen Universität wird man kaum ein klares Verständnis der Vedas erlangen können. Die vielen Spekulationen über die Veden und Kommentare zu den Veden bilden den Beweis dafür. Es ist nicht der Sinn der Vedas, daß man sie studiert, um anschließend herumzuspekulieren, mit Geschichtszahlen zu jonglieren und Dissertationen darüber zu verfassen, wie oft bestimmte Wörter in welchen Teilen, in welchen Zusammenhängen etc. gebraucht werden. Die Vedas wurden zum besten Nutzen aller verfaßt, doch solche Art der Ausschlachtung nutzt niemandem. Die Vedas werden allgemein als älteste Schriften anerkannt und keine Kultur, auch später nicht, hat jemals vergleichbare Literatur hervorgebracht.

Die Vedas werden als sruti ("das, was man durch Hören empfängt") bezeichnet, da sie ehemals, lange vor der Erfindung von Druck- und Kopiermaschinen, durch Hören empfangen wurden, und Schriften, die auf den Vedas basieren, werden als smrti ("das, was man erinnert") bezeichnet.


Folgende bedeutende vedische Schriften sollen hier kurz vorgestellt werden:

 

Upanisad

Die Upanisaden enthalten philosophisches Wissen über die Absolute Wahrheit. Es gibt 108 Upanisaden, von denen elf als die wichtigsten betrachtet werden: Isa, Kena, Katha, Prasna, Mundaka, Mandukya, Taittiriya, Aitareya, Chandogya, Brhad-aranyaka und Svetasvatara.

Die 108 Upanisaden sind: (1) Isopanisad, (2) Kenopanisad, (3) Kathopanisad, (4) Prasnopanisad, (5) Mundakopanisad, (6) Mandukyopanisad, (7) Taittiriyopanisad, (8) Aitareyopanisad, (9) Chandogyopanisad, (10) Brhad-aranyakopanisad, (11) Brahmopanisad, (12) Kaivalyopanisad, (13) Jabalopanisad, (14) Svetasvataropanisad, (15) Hamsopanisad, (16) Aruneyopanisad, (17) Garbhopanisad, (18) Narayanopanisad, (19) Paramahamsopanisad, (20) Amrta-bindupanisad, (21) Nada-bindupanisad, (22) Siropanisad, (23) Atharva-sikhopanisad, (24) Maitrayany-upanisad, (25) Kausitaky-upanisad, (26) Brhaj-jabalopanisad, (27) Nrsimha-tapaniyopanisad, (28) Kalagni-rudropanisad, (29) Maitreyy-upanisad, (30) Subalopanisad, (31) Ksurikopanisad, (32) Mantrikopanisad, (33) Sarva-saropanisad, (34) Niralambopanisad, (35) Suka-rahasyopanisad, (36) Vajra-sucikopanisad, (37) Tejo-bindupanisad, (38) Nada-bindupanisad, (39) Dhyana-bindupanisad, (40) Brahma-vidyopanisad, (41) Yoga-tattvopanisad, (42), Atma-bodhopanisad, (43) Narada-parivrajakopanisad, (44) Trisikhy-upanisad, (45) Sitopanisad, (46) Yoga-cudamany-upanisad, (47) Nirvanopanisad, (48) Mandala-brahmanopanisad, (49) Daksina-murty-upanisad, (50) Sarabhopanisad, (51) Skandopanisad, (52) Mahanarayanopanisad, (53) Advaya-tarakopanisad, (54) Rama-rahasyopanisad, (55) Rama-tapany-upanisad, (56) Vasudevopanisad, (57) Mudgalopanisad, (58) Sandilyopanisad, (59) Paingalopanisad, (60) Bhiksupanisad, (61) Mahad-upanisad, (62) Sarirakopanisad, (63) Yoga-sikhopanisad, (64) Turiyatitopanisad, (65) Sannyasopanisad, (66) Paramahamsa-parivrajakopanisad, (67) Malikopanisad, (68) Avyaktopanisad, (69) Ekaksaropanisad, (70) Purnopanisad, (71) Suryopanisad, (72) Aksy-upanisad, (73) Adhyatmopanisad, (74) Kundikopanisad, (75) Savitry-upanisad, (76) Atmopanisad, (77) Pasupatopanisad, (78) Param-brahmopanisad, (79) Avadhutopanisad, (80) Tripuratapanopanisad, (81) Devy-upanisad, (82) Tripuropanisad, (83) Katha-rudropanisad, (84) Bhavanopanisad, (85) Hrdayopanisad, (86) Yoga-kundaliny-upanisad, (87) Bhasmopanisad, (88) Rudraksopanisad, (89) Ganopanisad, (90) Darsanopanisad, (91) Tara-saropanisad, (92) Maha-vakyopanisad, (93) Panca-brahmopanisad, (94) Pranagni-hotropanisad, (95) Gopala-tapany-upanisad, (96) Krsnopanisad, (97) Yajnavalkyopanisad, (98) Varahopanisad, (99) Satyayany-upanisad, (100) Hayagrivopanisad, (101) Dattatreyopanisad, (102) Garudopanisad, (103) Kaly-upanisad, (104) Jabaly-upanisad, (105) Saubhagyopanisad, (106) Sarasvati-rahasyopanisad, (107) Bahvrcopanisad und (108) Muktikopanisad.

Vedanta-sutra

Nyaya-prasthana, sruti-prasthana und smrti-prasthana sind drei Quellen des Wissens. Sie werden zusammen prasthana-traya genannt. Die Upanisaden sind sruti-prasthana; Bhagavad-gita, Mahabharata und die Puranas sind smrti-prasthana und das Vedanta-sutra ist nyaya-prasthana. Alles transzendentale Wissen muß sich auf sruti, smrti und nyaya (Logik und stichhaltige Argumente) stützen. Deshalb werden in philosophischen Erörtungen und Diskussionen Aussagen durch Zitieren von Versen aus Upanisaden, Vedanta-sutra etc. belegt. In der Bhagavad-gita (13.5) sagt der Höchste Herr: brahma-sutra-padais caiva hetumadbhir viniscitaih - "Wissen über das Ziel des Lebens wird insbesondere im Vedanta-sutra erklärt, mit aller Beweißführung in bezug auf Ursache und Wirkung." Deshalb ist das Vedanta-sutra als nyaya-prasthana bekannt.

Das Vedanta-sutra - auch Brahma-sutra genannt - wurde von Vedavyasa, einer Inkarnation Narayanas, verfaßt. Vedanta bedeutet "das Ende des Wissens", d.h. transzendentales Wissen über die Absolute Wahrheit in ihren drei Aspekten brahman, paramatma und bhagavan. Der Hauptzweck des Vedanta-sutra und der Diskussionen in den Upanisaden besteht darin, den persönlichen Aspekt der Absoluten Wahrheit herauszustellen. Im Vedanta-sutra sind die philosophischen Einsichten der Upanisaden zusammengefaßt. Eine Definition für sutra wird in Skanda-Purana gegeben: "ein sutra ist ein Aphorismus, der die Essenz allen Wissens in wenigen Worten ausdrückt. Er muß universal anwendbar und fehlerlos in seiner linguistischen Präsentation sein."

Das Vedanta-sutra besteht aus vier adhyayas (Kapitel), jeweils unterteilt in vier padas (Unterteilungen). Die Themen jeder Unterteilung von Aphorismen werden ausgeführt mit bezug auf pratijna (Behauptung), hetu (Grund), udaharana (Beweisführung durch Beispiele), upanaya (Korrelation), nigamana (Schlußfolgerung, gestützt auf autoritative Aussagen der sastra). Pratijna am Anfang des Vedanta-sutra ist: athato brahma-jijnasa ("nun ist es an der Zeit, Fragen über die Absolute Wahrheit zu stellen"). Dies indiziert, daß das Werk mit dem Zweck verfaßt wurde, die Absolute Wahrheit zu erkennen.

Die Aphorismen des Vedanta-sutra sind nicht leicht zu verstehen und wurden von Unpersönlichkeitsphilosophen (Mayavadis), die die Persönlichkeit Gottes und die Beziehung der Lebewesen zum Höchsten Herrn verleugnen, falsch interpretiert. Srila Vyasadeva, der Autor des Vedanta-sutra, verfaßte selbst einen Kommentar zum Vedanta-sutra, der als Srimad-Bhagavatam oder Bhagavat-Purana bekannt ist. Wenn ein Autor eines Werkes selbst einen Kommentar zu seinem Werk verfaßt, braucht man sich nicht in die Irre führen zu lassen durch Interpretationen von anderen Autoren.

Puranas

Purana bedeutet "das, was vervollständigt" und "sehr alt, historisch". Es gibt 18 Puranas: Brahma-Purana (10.000 Verse), Padma-Purana (55.000 Verse), Visnu-Purana (23.000 Verse), Siva-Purana (24.000 Verse), Linga-Purana (11.000 Verse), Garuda-Purana (19.000 Verse), Naradiya-Purana (25.000 Verse), Bhagavata-Purana (18.000), Agni-Purana (15.000 Verse), Skandha-Purana (81.000 Verse), Brahma-Vaivarta-Purana (18.000 Verse), Markandeya-Purana (9.000 Verse), Vamana-Purana (10.000 Verse), Varaha-Purana (24.000 Verse), Matsya-Purana (14.000 Verse), Kurma-Purana (17.000 Verse) und Brahmanda-Purana (12.000 Verse). Sie enthalten vedische Unterweisungen in Form von Geschichte - Geschichte des Universums - und Geschichten. Die philosophischen Unterweisungen der Upanisaden und des Vedanta-sutra werden in den Puranas zum leichteren Verständnis in Form von Geschichten vermittelt.

Im Bhagavat-Purana heißt es, daß ein Purana zehn charakteristische Themen enthält: 1. die Schöpfung des Universums, 2. die Schöpfung der drei Welten und ihrer Lebewesen, 3. die Erhaltung aller Lebewesen, 4. die Inkarnationen des Herrn, 5. die Herrschaft der Manus, 6. die Dynastien großer Könige, 7. die Aktivitäten solcher Könige, 8. Vernichtung, 9. der Antrieb zu Schöpfung, Erhaltung und Vernichtung und 10. die höchste Zuflucht.

Von allen Puranas ist das Bhagavata Purana, das auch Srimad-Bhagavatam und Amala Purana ("das fleckenlose Purana") genannt wird, das beste. "Wie der Ganges der erhabenste aller Flüsse ist, Lord Acyuta der höchste unter den Göttern und Lord Siva der erhabenste unter den Vaisnavas (Geweihten des Höchsten Herrn) ist, so ist das Srimad-Bhagavatam das erhabenste unter den Puranas."

Die bedingten Seelen handeln unter dem Einfluß der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur sattva, rajas und tamas und werden von ihnen beherrscht. Um alle Menschen - ganz gleich von welchen gunas sie beherrscht werden - durch bestimmte Regeln und Regulierungen allmählich spirituell zu erheben und schließlich zu Gott zurückzubringen, sind sechs Puranas für Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit gedacht (Brahmanda, Brahmavaivarta, Markandeya, Bhavisya, Vamana und Brahma Purana), sechs für Menschen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft (Skandha, Matsya, Kurma, Linga, Siva und Agni-Purana) und sechs für Menschen in der Erscheinungsweise der Reinheit (Visnu, Naradiya, Bhagavata, Garuda, Padma, und Varaha Purana).

Die sattvika-Puranas glorifizieren Sri Krsna, die Höchste Persönlichkeit Gottes; die rajasika-Puranas glorifizieren Brahma, den Schöpfer des Universums und die tamasika-Puranas glorifizieren Agni, Siva und Durga. Es gibt andere Schriften, wo die Verehrung verschiedener Halbgötter wie Sarasvati (Göttin der Gelehrsamkeit), Lakshmi (Glücksgöttin), die pitris (Vorväter) etc. gefördert wird.

Es gibt zum Beispiel Puranas, wo Regeln für das Opfern von Ziegen zur Göttin Kali beschrieben werden. Dies ist eine Konzession für Menschen in tamo-guna, die das Töten von Tieren einschränkt, damit sie nicht Kühe und andere Tiere töten, um ihre Lust auf Fleisch zu befriedigen. Wenn die Menschen ihrem Geisteszustand angemessenen Anweisungen der Puranas folgen, werden sie allmählich gereinigt und irgendwann das Ziel des Lebens erreichen. Wer uneingeschränkt den Launen seines Geistes folgt, wird dem materiellen Sumpf nie entkommen. Er degradiert und wird in tierischen Formen wiedergeboren.

Srimad-Bhagavatam

Nachdem Srila Vyasadeva das Vedanta-Sutra, Mahabharata u.a. vedische Schriften verfaßt hatte, fühlte er sich dennoch unzufrieden. Da besuchte ihn eines Tages sein spiritueller Lehrer Narada Muni und Vedavyasa fragte ihn, was der Grund seiner Unzufriedenheit sei. Narada erklärte ihm, daß er in seinen Schriften versäumt hätte, die Herrlichkeit Krsnas, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, und den hingebungsvollen Dienst zum Herrn ausführlich und unmißverständlich zu beschreiben. Daraufhin verfaßte Vyasadeva das Srimad-Bhagavatam - auch Bhagavat-Purana genannt - in 12 Cantos mit insgesamt 18.000 Versen.

Srimad-Bhagavatam beginnt mit den Worten:

oṁ namo bhagavate vāsudevāya
janmādy asya yato 'nvayād itarataś cārtheṣv abhijñaḥ svarāṭ
tene brahma hṛdā ya ādi-kavaye muhyanti yat sūrayaḥ
tejo-vāri-mṛdāṁ yathā vinimayo yatra tri-sargo 'mṛṣā
dhāmnā svena sadā nirasta-kuhakaṁ satyaṁ paraṁ dhīmahi

"O Sri Krsna, Sohn Vasudevas, o alldurchdringende Persönlichkeit Gottes, ich bringe Dir meine achtungsvollen Ehrerbietungen dar. Ich meditiere über Sri Krsna, weil Er die Absolute Wahrheit, die urerste Ursache aller Ursachen, ist. Aus Ihm gehen alle manifestierten Universen hervor; Er ist es, der sie erhält, und von Ihm werden sie vernichtet. Er ist Sich direkt und indirekt aller Manifestationen bewußt, und dennoch ist Er völlig unabhängig von jeder anderen Ursache außer Sich Selbst. Er ist es, der das vedische Wissen zuerst in das Herz Brahmas, des ersterschaffenen Lebewesens, eingab. Über Ihn sind selbst die großen Weisen und Halbgötter in Illusion - ähnlich wie es eine illusorische Vorspiegelung von Wasser im Feuer oder Land auf dem Wasser gibt. Nur durch Ihn scheint die zeitweilige Manifestation der materiellen Universen, geschaffen durch die Wechselwirkung der drei Erscheinungsweisen der Natur, Wirklichkeit zu sein, obgleich sie unwirklich ist. Ich meditiere daher über Ihn, der ewig in Seinem transzendentalen Reich weilt, das für immer von der illusorischen Vorspiegelung der materiellen Welt frei ist. Er ist somit die Absolute Wahrheit."

Der nächste Vers beschreibt die Herrlichkeit des Bhagavatam und den Effekt, den aufmerksames und ergebenes Studieren des Bhagavatam hervorruft.

dharmaḥ projjhita-kaitavo 'tra paramo nirmatsarāṇāṁ satāṁ
vedyaṁ vāstavam atra vastu śivadaṁ tāpa-trayonmūlanam
śrīmad-bhāgavate mahā-muni-kṛte kiṁ vā parair īśvaraḥ
sadyo hṛdy avarudhyate 'tra kṛtibhiḥ śuśrūṣubhis tat-kṣaṇāt

"In diesem Bhagavata Purana wird jede sogenannte religiöse Aktivität, die materiellen Motiven entspringt, entschieden abgelehnt, und es wird die höchste Wahrheit vermittelt, die von jenen Gottgeweihten verstanden werden kann, die im Herzen vollkommen rein sind. Die höchste Wahrheit ist die Wirklichkeit, die zum Wohle aller von der Illusion unterschieden wird. Diese Wahrheit beseitigt die dreifachen Leiden. Das herrliche Bhagavatam, das vom großen Weisen Vyasadeva verfaßt wurde, genügt allein schon, um Gotteserkenntnis zu vermitteln. Wozu braucht man also noch irgendwelche anderen Schriften? Wenn man die Botschaft des Bhagavatam aufmerksam und ergeben hört, wird durch diese Entwicklung von Wissen der Höchste Herr im Herzen offenbar."

Srimad-Bhagavatam wird als die reife Frucht am Baum des vedischen Wissens und als das fleckenlose Purana bezeichnet. Es ist die Essenz der vedischen Weisheit. Wenn man die Vedas mit einem Ozean von Milch vergleicht, ist das Bhagavatam die Sahne, die Vedavyasa herausquirlte. Vyasadeva unterrichte seinen Sohn Sukadeva im Srimad-Bhagavatam und Sukadeva Gosvami sprach das Bhagavatam in der Versammlung vieler großer Weiser zu König Pariksit Maharaja.

Maharaja Pariksit war der Nachfolger des Weltherrscher Maharaja Yudhistira. Er war ein Geweihter Krsnas und ein rajarsi, ein königlicher Weiser. Eines Tages wurde er von einem Brahmana-Knaben verflucht, nach sieben Tagen am Biß der Schlange Takshaka zu sterben. Als der König dies hörte, zog er sich an das Ufer des Ganges zurück, aß und trank nichts mehr und richtete seinen Geist auf Krsna. Viele große Weise und heilige und Persönlichkeiten, die von seiner Verfluchung gehört hatten, kamen zu ihm. Selbst Halbgötter und Weise von den himmlischen Planeten begaben sich an das Ufer des Ganges zu Maharaja Pariksit. Der König fragte die Weisen, was ein Mensch im Angesicht des Todes am besten sprechen, hören, denken und tun sollte. Da jeder jederzeit sterben kann und niemand weiß, wann ihn der Tod ereilt, geht es darum, was man überhaupt sprechen, hören, denken und tun sollte. Maharaja Pariksit wußte, daß er noch sieben Tage zu leben hat; wir wissen nicht wie lange wir noch zu leben haben. Noch bevor die Weisen antworten konnten, erschien der selbstverwirklichte Sukadeva Goswami am Schauplatz. Der König und alle versammelten Persönlichkeiten erwiesen ihm ihre Ehrerbietungen und boten ihm einen Ehrensitz an, da sie wußten oder an seinen körperlichen Merkmalen sehen konnten, daß er eine besondere Persönlichkeit war. Dann sprach Sukadeva Goswami das Bhagavatam in sieben Tagen und beantwortete die Fragen Pariksit Maharajas zum Nutzen aller Menschen.

Später sprach Suta Goswami, der einer der Anwesenden bei dem Ereignis war, das Bhagavatam in einer Versammlung von Weisen in Naimisaranya, einem heiligen Ort.

Das Srimad-Bhagavatam wird von den Gottgeweihten geliebt und verehrt als Buch-Inkarnation des Höchsten Herrn, und Sri Caitanya Mahaprabhu, der Höchste Herr selbst, der vor ca. 500 Jahren in Indien erschien und das yuga-dharma für das kali-yuga etablierte, liebte es, in der Gemeinschaft seiner Geweihten Verse aus dem Bhagavatam zu hören und zu diskutieren.

kṛṣṇe sva-dhāmopagate dharma-jñānādibhiḥ saha
kalau naṣṭa-dṛśām eṣa purāṇārko 'dhunoditaḥ

"Das Bhagavata Purana ist leuchtend wie die Sonne und ging auf, begleitet von Religion und Wissen, gleich nachdem Sri Krishna in Sein Reich zurückgekehrt war. Menschen, die durch die tiefe Finsternis der Unwissenheit im Zeitalter des Kali die Orientierung verloren haben, sollen von diesem Purana Licht empfangen." (SB. 1.3.43)

 


Mahabharata

Vor etwas mehr als fünftausend Jahren, am Ende des Dvapara-Zeitalters, ereignete sich in Kuruksetra (Nordindien) eine große Schlacht, in der Millionen von heldenhaften Kriegern, angeführt von den mächtigsten Ksatriya-Königen der Welt, ihr Leben ließen. Kurz bevor die Schlacht begann, unterwies Krsna, der Höchste Herr, der die Rolle des Wagenlenkers vom Bharata-Helden Arjuna angenommen hatte, seinen Freund und Schüler in der Wissenschaft der Selbst- und Gotteserkenntnis, die von verschiedenen großen Weisen in verschiedenen vedischen Schriften erklärt wird. Die Schlacht selbst, wie es dazu kam und was danach geschah, wird von Dvaipayana Vyasa in seinem über einhunderttausend Doppelverse umfassenden Werk Mahabharata geschildert.

Das Mahabharata ist unterteilt in 18 Bücher oder Abschnitte -- (1) adiparvan, (2) Sabhaparvan, (3) Aranyakaparvan, (4) Virataparvan, (5) Udyogaparvan, (6) Bhismaparvan, (7) Dronaparvan, (8) Karnaparvan, (9) Salyaparvan, (10) Sauptikaparvan, (11) Striparvan, (12) Santiparvan, (13) Anusasanaparvan, (14) Asvamedhikaparvan, (15) Asramavasikaparvan, (16) Mausalaparvan, (17) Mahaprasthanikaparvan, (18) Svargarohanaparvan. In einem philosophisch spirituellen Sinne ist es "tief wie der Ozean"; allein die Bhagavad-Gita, die nur 700 Verse umfaßt und ein Kapitel im Bhismaparva ist, ist unauslotbar. Man kann sie immer wieder studieren und wird jedesmal neue Erkenntnisse erhalten. Immer ist von Weisheit die Rede, wenn vom Mahabharata gesprochen wird. Die Weisheit des Mahabharata läßt sich kaum vermitteln in ihrer ganzen Tiefe in der Form eines Taschenbuchs oder Fernsehspiels oder Kinofilms jener Geschichte der fünf Söhne König Pandus, die allgemein als das Mahabharata bekannt ist.

Wir hören im Mahabharata von den großen Helden der Bharata-Dynastie, den Pandavas, wie sie betrogen wurden, wie ihnen immer wieder Schwierigkeiten bereitet wurden, wie sie für die gerechte Sache kämpften und mit Sri Krsnas Hilfe schließlich aller Feinde ledig wurden und die Welt in vollkommener Weise regierten. Das war vor etwas mehr als fünftausend Jahren, als Hastinapura, die Hauptstadt der zivilisierten Welt war. Es gab damals zwar viele Königreiche, aber die Könige waren einem Herrscher, nämlich Maharaja Yudhistira, dem ältesten Sohn König Pandus, tributpflichtig. Yudhistira war ein rajarsi, ein Heiliger in der Rolle eines Herrschers über die Erde.

Wir hören weiter von den Devas, den großen Halbgöttern, und anderen Lebewesen auf anderen Planeten; von yogins, die mit ihren mystischen Kräften ganze Planeten erschaffen oder andere für Menschen unserer Zeit unglaubliche Dinge tun konnten und von Asketen in den Wäldern, die durch die Kraft ihrer Askese fähig waren, jemanden zu verfluchen oder zu segnen. Im Mahabharata wird von den heiligen Königen der Vergangenheit erzählt, von ihrer Tapferkeit und ihrem Heldentum; von der Dynastie, in der König Pandu erschien; von rsis (großen Weisen); von apsaras (himmlische Gesellschaftsmädchen), die mit ihrer Schönheit jeden Mann betören konnten; und von wunderschönen Prinzessinen, um deren Gunst viele starke Könige warben und für die mancher sein Leben lassen mußte. Im Mahabharata wird das Bild einer vergangenen Kultur gezeichnet, die gänzlich auf die ewigen Werte der Vedas ausgerichtet war. Und wir begegnen dem unvergänglichen Krsna, Herr der Welten und Ursprung und Ziel aller vedischen Schriften. Er erschien aus seinem ewigen Reich auf der Erde, um sie von der Last zahlloser mächtiger, gottloser Könige zu befreien, die Rechtschaffenen zu beschützen und die Prinzipien der ewigen Religion (sanatana-dharma) wieder einzuführen. Nur wenigen großen Seelen war es durch ihre Reinheit vergönnt, durch den Schleier seiner maya zu schauen und ihn als den großen Lenker hinter der Weltbühne und den verehrenswerten Herrn eines jeden Individuums zu verstehen.

Die Geschichte der Welt vom Anfang der Schöpfung bis zur Vernichtung des Universums ist im Mahabharata enthalten. Seit Ewigkeiten schon werden Universen immer wieder erschaffen und vernichtet. Welchen Sinn hat dies alles? Was ist der Plan dahinter? Die Vedas lehren uns, daß es nicht möglich ist, durch mentale Spekulation die Geheimnisse des Lebens zu lüften, weil wir unvollkommen sind. Wir haben unvollkommene Sinne, einen unvollkommenen Verstand; wir unterliegen der Täuschung; wir begehen Fehler, und wir haben die Neigung zu betrügen. Deshalb ist es notwendig, Wissen aus höheren Quellen zu empfangen. Der moderne Mensch, besonders die Götter der sogenannten zivilisierten Welt, die Wissenschaftler, verlassen sich in der Wissensaneignung mit ihrem begrenzten Verstand und ihrer begrenzten Sicht der Dinge nur auf ihre unvollkommenen Sinne und auf ihre künstlichen Instrumente sinnlicher Wahrnehmung (wie Mikroskope, Fernrohre etc.), die so unvollkommen sind wie ihre Hersteller.

Wissen, das keinen höheren Zweck verfolgt als die Befriedigung der Sinne, wird in den Vedas als Unwissenheit bezeichnet. Und eine Gesellschaft, die nur nach solchem Wissen strebt, bezeichnen die Weisen im Mahabharata als eine Gesellschaft zweibeiniger Tiere. Die vier Grundbedürfnisse der Lebewesen (Nahrung, Wohnung, Verteidigung und Sinnenbefriedigung), werden in allen Lebensformen befriedigt. Die Vedas lehren uns, uns nicht mit der bloßen Verfeinerung dieser vier Grundbedürfnisse zu verstricken, sondern das Beste aus einem "schlechten Geschäft", dem verkörperten Dasein, zu machen. Wenn jemand einen großen Schatz besitzt und ihn einfach nur irgendwo in einer Truhe auf dem Speicher stehen läßt, ohne jemals etwas damit anzufangen, wird er als ein Geizhals bezeichnet. In ähnlicher Weise bezeichnen die Schriften einen Menschen als Geizhals, der nur für die Befriedigung seiner Sinne arbeitet, anstatt den wertvollen Schatz der menschlichen Lebensform für Selbsterkenntnis zu nutzen. Athato brahma-jijñasa heißt es im Vedanta-suutra -- "nun, da du die menschliche Lebensform erreicht hast, ist es an der Zeit, nach Erkenntnis der Absoluten Wahrheit zu streben". Wie diese Erkenntnis erreicht werden kann, worin sie besteht und was immer es sonst noch zu wissen gibt über diese Welt und ihre Gesetze, ist in den Vedas enthalten. Das Mahabharata wird als der fünfte Veda bezeichnet und ist die am leichtesten verständliche Schrift, die solches Wissen enthält. Deshalb ist das Mahabharata besonders für die Menschen dieses Zeitalters gedacht, die zwar im materiellen Wissen sehr fortgeschritten sind, spirituelles Wissen aber nur schwer begreifen können. Und den weniger intelligenten Menschen, die sehr angehaftet sind ans materielle Dasein, zeigt das Mahabharata viele Methoden, wie man sich wirtschaftlich entwickeln kann, ohne dabei sich selbst und anderen zu schaden und den Lebensraum zu zerstören, wie man auf rechtschaffene Weise seine materiellen Wünsche erfüllen und wie man nach dem Tod sogar auf himmlische Planeten, auf denen der Standard des Genusses größer und die Lebensdauer länger ist als auf der Erde, erhoben werden kann.

Srila Vyasadeva, der größte Schriftsteller aller Zeiten, dessen Intelligenz unermeßlich ist und von dem es heißt, daß er Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kennt, verfaßte das Mahabharata -- nachdem er die Vedas, Vedanta-sutra und andere vedische Schriften verfaßt hatte -- vor etwa fünftausend Jahren in Sanskrit, der Sprache der Gelehrten und Könige der vedischen Kultur, um den Ruhm der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Sri Krsna, und seiner reinen Geweihten, den Pandavas, zu verbreiten und mit der letztlichen Absicht, die gefallenen Lebewesen auf die Ebene reiner glückseliger Existenz jenseits der Dualitäten dieser Welt zu erheben.

Die ursprüngliche Form des Mahabharata umfaßte sechs Millionen Verse! Dies zu glauben, mag einem schwer fallen -- man sollte sich aber darüber bewußt sein, daß Srila Vyasadeva kein gewöhnlicher Mensch ist. Er verfaßte das Mahabharata im Geist und ließ es vom Halbgott Ganesa niederschreiben. Vyasadeva lehrte das Bharata seinem Schüler Vaisampayana, der es in einer einhunderttausend Verse umfassenden Form nach dem Schlangenopfer König Janamejayas den versammelten Weisen, brahmanas und ksatriyas vortrug. Narada Muni sprach das Mahabharata zu den Devas. Seine Edition umfaßte drei Millionen Verse. Der Weise Devala trug es den Pitrs vor in einer 1,5-Millionen-Verse-Form. Und Sukadeva Gosvami brachte das Bharata zu den Gandharvas, Yaksas und Raksasas. Die Menschen haben sozusagen die Taschenbuchausgabe des Mahabharata bekommen. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn, wie wir aus den offenbarten Schriften erfahren, sind die Menschen der Erde von den aufgezählten Rassen die kurzlebigsten und unintelligentesten. Die Pitrs, Devas, Gandharvas, Yaksas und Raksasas leben auf anderen Planeten. Von ihnen wird später noch zu hören sein.

Bhagavad-Gita

Die Bhagavad-Gita - auch Gitopanisad genannt - ist ein Kapitel des Mahabharata. Sie ist ein Gespräch zwischen Krsna, dem Höchsten Herrn und Arjuna, Seinem Freund und Geweihten. In diesem Gespräch unterweist uns der Herr im spirituellen Wissen. Das Gespräch fand vor ca. 5000 Jahren auf dem Schlachtfeld von Kuruksetra statt, kurz bevor die große Schlacht begann. Auf die näheren Zusammenhänge brauchen wir hier nicht einzugehen; sie werden im Mahabharata erzählt.

Bhagavad-Gita ("der Gesang des Erhabenen") enthält die Essenz des vedischen Wissens. In 700 Versen unterteilt in 18 Kapitel erfahren wir alles, was wir wissen müssen, um den Ozean des Leids, die materielle Welt, zu überqueren und in das transzendentale Königreich zu gelangen.

Es gibt viele Übersetzungen der Bhagavad-Gita in verschiedene Sprachen. Manche Übersetzungen sind Interpretationen, die nichts mit dem ursprünglichen Sinn zu tun haben. Es gibt eine Kette von spirituellen Lehrern, durch die das vedische Wissen herabgereicht wird. Diese Kette ist bis heute intakt und man sollte das Wissen aus dieser Quelle empfangen, wenn man den größten Nutzen daraus ziehen will. Um auf diesen Umstand hinzuweisen, gab der Sanskritgelehrte und große Lehrer spirituellen Wissens, A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, seiner Übersetzung der Bhagavad-gita den Titel "Bhagavad-gita wie sie ist". Diese Übersetzung enthält auch die ursprünglichen Sanskritverse, eine Wort-für-Wort Übersetzung der Verse und Kommentare zu den Versen.

Ramayana

Das Ramayana, dessen Verfasser als Valmiki bekannt ist, ist ein poetisches Werk, das in 24.000 Versen die transzendentalen Spiele und Eigenschaften Sri Ramacandras, einer Inkarnation des Höchsten Herrn, als König von Ayodhya beschreibt. Der höchste Herr erschien vor langer Zeit in dieser Form auf der Erde, um Dämonen zu vernichten, die Frommen zu beschützen und um durch sein eigenes Beispiel zu zeigen, wie Könige die Welt regieren sollten.

Einige Zeit nach seiner Vermählung mit Sitadevi, der Glücksgöttin, wurde Sri Rama durch ein Versprechen, das sein Vater, König Dasaratha, einer seiner Gemahlinnen einst gegeben hatte, für dreizehn Jahre in den Wald verbannt. Diese Gemahlin des Königs wollte nicht, daß Rama der Thronfolger seines Vaters wird und deshalb mußte Ramacandra, begleitet von Sitadevi und Laksmana, einem seiner drei Brüder, im Wald leben. Dort wurde Sitadevi vom zehnköpfigen Dämon Ravana geraubt. Ravanas Reich war Sri Lanka. Das Ramayana erzählt wie Rama zusammen mit Laksmana, Hanuman und einem Heer von affenartigen Wesen gegen Ravana in den Krieg zog, den Dämon und sein Heer vernichtete und Sita befreite, wie sie nach Ayodhya zurückkehrten, wie Rama Thronfolger wurde und sein Reich regierte, usw.

Es ist äußerst glückverheißend über die transzendentalen Spiele und anziehenden Eigenschaften des Höchsten Herrn zu hören. Solches Hören ebnet den Pfad zur Befreiung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod.

Das Ramayana ist in Indien vielfach verfilmt worden; es wird in Theaterstücken aufgeführt und existiert als Hörspiel (in englisch). Daß diese uralte wahre Geschichte bis heute nichts von ihrem Zauber verloren hat, liegt an der spirituellen Kraft, die den Erzählungen über die Inkarnationen des Herrn innewohnt.

Brahma-Samhita

Brahma-Samhita ("der Gesang Brahmas") besteht aus 100 Kapiteln, wovon das fünfte Kapitel das wichtigste ist. Es wurde berühmt, nachdem Sri Caitanya Mahaprabhu, der Höchste Herr, es vor ca 500 Jahren auf seiner Pilgerreise durch Südindien aus dem Adi-Kesava-Tempel in Tiruvattar, zur Freude Seiner Geweihten, mit nach Jagannatha Puri brachte.

In den Hymnen dieses Buchs verherrlicht Brahma den Höchsten Herrn, Govinda, zusammen mit seinen verschiedenen Aspekten.

Im 16. Jahrhundert verfaßte Srila Jiva Goswami einen Kommentar zu den Versen des 5. Kapitels und Anfang des 20. Jahrhunderts übersetzte Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur das Buch aus dem Sanskrit mit eigenen Kommentaren ins Englische. Jiva Goswami und Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur sind acaryas, spirituelle Lehrer der Gaudiya-Vaisnava-Sampradaya, die von Brahma ausgeht.

Srila Bhaktivinod Thakur, acarya in der Gaudiya-Vaisnava-Sampradaya und Vater und siksa-guru von Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur, schreibt in einem Kommentar zur Brahma-Samhita:

"Indeed, Brahma-samhita is unprecedented and unique among the literature of the bhakti tradition. It is filled with descriptions of the paramount glories of Svayam Bhagavan Sri Govindadeva, and with knowledge of the essential reality of the Supreme Personality and the essential reality of bhakti. It is as if a vast ocean has been bottled in one succinct treatise. Here one will find the collected essence of all Vaisnava scripture, including the Vedas, the Puranas, Bhagavad-gita and Srimad-Bhagavatam. Sriman Mahaprabhu had this great literature copied very carefully, and then He brought it back with Him to Sridhama Jagannatha Puri."

Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur schreibt im Vorwort
zu seiner Übersetzung der Brahma-Samhita:

"Our recitation of Brahma-samhita will be considered successful when we become the followers of Caturmukha Brahma and attain the mercy of Bhagavan, and when we can become the receptacles of love of God through singing these divine hymns in praise of Sri Krsna. At that time we will be able to understand that Sri Radha-Govinda, the embodiments of sweet human-like pastimes, exist in the form of Sri Gaurasundara. Sri Gaurasundara resides in the most elevated realm of service to the genuine supreme predominating enjoyer, who possesses all opulence."

Der erste Vers dieses Werkes lautet:

īśvaraḥ paramaḥ kṛṣṇaḥ / sac-cid-ānanda-vigrahaḥ
anādir ādir govindaḥ / sarva-kāraṇa-kāraṇam

"Krsna, der als Govinda bekannt ist, ist die höchste Gottheit. Er hat einen ewigen, glückseligen, spirituellen Körper. Er ist der Ursprung von allem. Er selbst hat keinen anderen Ursprung. Er ist die Ursache aller Ursachen."



Caitanya-Caritamrta und Caitanya-Bhagavata

Sri-Caitanya-Caritamrta ist die Biographie Sri Caitanya Mahaprabhus, verfaßt in Bengali von Krsnadasa Kaviraja Goswami im 16. Jahrhundert. Dieses Werk ist in drei Bücher unterteilt: Adi-lila, Madhya-lila und Antya-lila. Im Adi-lila werden die frühen Spiele Caitanya Mahaprabhus in Navadvipa bis zu seinem 24sten Jahr erzählt und im Madhya-lila und Antya-lila die Spiele nach seiner Einweihung in den Lebensstand der Entsagung.

Sri Caitanya Mahaprabhu ist Krsna, der Höchste Herr, selbst. Er erschien vor ca. 500 Jahren in Navadvipa, Bengalen, um die gefallenen Seelen dieses Zeitalters mit ekstatischer Liebe zu Gott zu segnen und sie aus dem Sumpf des materiellen Daseins zu befreien. Obwohl Krsna selbst, erschien er als ein Geweihter Krsnas - zusammen mit vielen seiner ewigen Gefährten - aus seinem spirituellen Reich und lehrte durch sein Verhalten und seine Unterweisungen, wie sich ein makelloser Geweihter Krsnas verhält. Er propagierte das sankirtana-yajña, das gemeinsame Singen der Heiligen Namen Gottes, des Hare Krsna mantra, als den einfachsten und besten Vorgang im kali-yuga, um ekstatische Liebe zu Krsna zu erlangen. Jeder, der ihn sah oder hörte, wurde durch seine Gnade augenblicklich mit dieser Liebe überwältigt. Sri Krsna Caitanya ist auch bekannt als Patita-pavana, Retter der Gefallensten. Unter vielen Seiner glorreichen Merkmale war er ein idealer Prediger des Srimad-Bhagavatam, das reinen hingebungsvollen Dienst zu Krsna, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, lehrt. Caitanya Mahaprabhu lehrte das Bhagavatam durch sein praktisches Beispiel.

Krsnadasa Kaviraja Goswami, der Autor des Caitanya-Caritamrta, war ein Schüler von Ragunatha dasa Goswami und Rupa Goswami, der ein vertrauter Geweihter Caitanya Mahaprabhus war. Krsnadasa Kavirajas Schüler war Narottama dasa Thakura, dessen Schüler war Visvanatha Cakravarti Thakura. Der Schüler Visvanatha Cakravarti Thakuras war Jaganatha dasa Babaji, dessen Schüler war Bhaktivinoda Thakura. Srila Bhaktivinoda Thakuras Schüler war Gaurakisora dasa Babaji, dessen Schüler war Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura und Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakuras Schüler waren Bhaktivedanta Swami Prabhupada, Srila Sridhara Swami und viele andere. Srila Bhaktivedanta Swami Prabhupada übersetzte das Caitanya-Caritamrta ins Englische und machte damit dieses wunderbare Werk der ganzen Welt zugängig.

"The Caitanya-caritamrta pastimes of Lord Sri Caitanya Mahaprabhu constitute a very secret literature. It is the life and soul of all devotees. Those who are not fit to relish this literature, who are envious like hogs and pigs, will certainly not adore it. However, this will not harm my attempt. These pastimes of Lord Sri Caitanya Mahaprabhu will certainly please all saintly people who have clear hearts. They will certainly enjoy it. We wish that this will enhance their enjoyment more and more." (Caitanya-caritamrta, Madhya-lila 25.283)

Caitanya-Bhagavata wurde von Vrndavana dasa Thakura verfaßt, der als der Vyasa (Vyasadeva verfaßte das Srimad-Bhagavatam oder Bhagavad-Purana) der Spiele Sri Caitanyas angesehen wird. Es entstand bevor Krsnadasa Kaviraja Goswami sein Werk verfaßte. Im Caitanya-Bhagavata sind viele Spiele Sri Caitanyas und Seiner Gefährten - besonders die frühen Spiele vor Caitanya Mahaprabhus Zeit in Jagannatha Puri - ausführlicher beschrieben als im Caitanya-Caritamrta. Dafür nehmen philosophische Erläuterungen und die Beschreibung der späten transzendentalen Spiele Sri Caitanyas mehr Raum ein im Caitanya-caritamrta. Das Caitanya-Bhagavata ist als Buch in englischer Sprache erhältlich. Außerdem gibt es eine wunderschöne Vertonung dieses ekstatischen Werkes.

"Die Spiele Sri Caitanyas sind ein Ozean von Nektar. Ein einziger Tropfen dieses Ozeans kann die ganze Welt mit transzendentaler Glückseligkeit überschwemmen." (Caitanya-caritamrta, Madhya-lila 18.228)
"Möge dieser Herr, der als der Sohn Srimati Sacidevis bekannt ist, transzendental situiert sein in der innersten Kammer deines Herzens. Strahlend mit dem Glanz von geschmolzenem Gold erschien Er im Zeitalter des Kali durch Seine grundlose Barmherzigkeit, um zu geben, was keine andere Inkarnation je gegeben hat: den höchst erhabenen Geschmack der Liebe, den man im hingebungsvollen Dienst zu Krsna kosten kann." (Caitanya-caritamrta, Adi-lila 1.4)

 


Die Schriften Rupa, Sanatana und Jiva Goswamis

vande 'haṁ śrī-guroḥ śrī-yuta-pada-kamalaṁ śrī-gurūn vaiṣṇavāṁś ca
śrī-rūpaṁ sāgrajātaṁ saha-gaṇa-raghunāthānvitaṁ taṁ sa-jīvam
sādvaitaṁ sāvadhūtam parijana-sahitaṁ kṛṣṇa-caitanya-devaṁ
śrī-rādhā-kṛṣṇa-pādān saha-gaṇa-lalitā-śrī-viśākhānvitāṁś ca

"I offer my respectful obeisances unto the lotus feet of my spiritual master and unto the feet of all Vaisnavas. I offer my respectful obeisances unto the lotus feet of Srila Rupa Gosvami along with his elder brother Sanatana Gosvami, as well as Raghunatha Dasa and Raghunatha Bhatta, Gopala Bhatta, and Srila Jiva Gosvami. I offer my respectful obeisances to Lord Krsna Caitanya and Lord Nityananda along with Advaita Acarya, Gadadhara, Srivasa, and other associates. I offer my respectful obeisances to Srimati Radharani and Sri Krsna along with Their associates, Sri Lalita and Visakha."

Die als die sechs Goswamis bekannten Heiligen Sanatana Goswami, Rupa Goswami, Raghunatha Dasa, Raghunatha Bhatta, Gopala Bhatta und Jiva Goswami sind Nachfolger Sri Caitanya Mahaprabhus und acaryas in der Gaudiya Vaisnava Sampradaya. Sie lebten vor ca. 500 Jahren in Indien. Rupa Goswami und Sanatana Goswami waren Brüder und Jiva Goswami war ihr Neffe. Nachdem Rupa und Sanatana Goswami bei Sri Caitanya Zuflucht gesucht hatten und von ihm in der Wissenschaft des hingebungsvollen Dienstes zu Krsna unterrichtet worden waren, bekamen Sie vom Herrn den Auftrag, im heiligen Ort Vrndavana zu leben und wurden von ihm ermächtigt Bücher über bhakti-yoga zu verfassen, hingebungsvollen Dienst zu Krsna zu predigen und Tempel zu errichten. Jiva Goswami suchte bei den Lotosfüßen Sri Nityananda Prabhus Zuflucht und wurde von ihm beauftragt, sich seinen Onkeln in Vrndavana beizugesellen.

Srila Sanatana Goswami verfaßte Sri Bhagavatamrta, Hari-bhakti-vilasa, Dasama-tippani (ein Kommentar zum 10. Canto des Srimad-Bhagavatam) und viele andere Schriften. Bhakti-rasamrta-sindhu, Ujjvala-nilamani, Dana-keli-kaumudi, Vidagdha-madhava und Lalita-madhava sind einige der vielen Schriften, die Srila Rupa Goswami verfaßte. Seine Schriften umfassen über 100000 Verse. Srila Jiva Goswami verfaßte Bhagavat-sandarbha (oder Sat-sandarbha), Gopala-campu und andere Schriften. Seine Schriften umfassen über 400000 Verse.

Im Caitanya-Caritamrta, Antya-lila, Kap. 4, Vers 217 - 236 schreibt Srila Krsnadas Kaviraja Goswami:

"Srila Rupa Gosvami and Sanatana Gosvami were previously ministers directly in charge of the government of Nawab Hussain Shah, and they were also householders, but later they became gosvamis. A gosvami, therefore, is one who executes the will of Sri Caitanya Mahaprabhu. The title "gosvami" is not an inherited designation; it is meant for a person who has controlled his sense gratification and dedicated his life to executing the order of Sri Caitanya Mahaprabhu. Therefore Srila Sanatana Gosvami and Srila Rupa Gosvami became genuine gosvamis after dedicating their lives to the service of the Lord." [Erläuterung zu Vers 217 von Srila Bhaktivedanta Swami]

Srila Rupa Gosvami and Sanatana Gosvami collected many revealed scriptures, and from the evidence in those scriptures they excavated all the lost sites of pilgrimage. Thus they established temples for the worship of Lord Krsna.

Srila Sanatana Gosvami compiled the Bhagavatamrta. From this book one can understand who is a devotee, what is the process of devotional service, and who is Krsna, the Absolute Truth.

Srila Sanatana Gosvami wrote a commentary on the Tenth Canto known as Dasama-tippani, from which we can understand the transcendental pastimes and ecstatic love of Lord Krsna.

He also compiled the Hari-bhakti-vilasa, from which we can understand the standard behavior of a devotee and the full extent of a Vaisnava's duty.

Srila Sanatana Gosvami also compiled many other books. Who can enumerate them? The basic principle of all these books is to show us how to love Madana-mohana and Govindaji.

Srila Rupa Gosvami also wrote many books, the most famous of which is Bhakti-rasamrta-sindhu. From that book one can understand the essence of devotional service to Krsna and the transcendental mellow one can derive from such service.

Srila Rupa Gosvami also compiled the book named Ujjvala-nilamani, from which one can understand, to the fullest limits, the loving affairs of Sri Sri Radha and Krsna.

Srila Rupa Gosvami also compiled two important dramas named Vidagdha-madhava and Lalita-madhava, from which one can understand all the mellows derived from the pastimes of Lord Krsna.

Srila Rupa Gosvami compiled 100,000 verses, beginning with the book Dana-keli-kaumudi. In all these scriptures he elaborately explained the transcendental mellows of the activities of Vrndavana.

The son of Sri Vallabha, or Anupama, Srila Rupa Gosvami's younger brother, was the great learned scholar named Srila Jiva Gosvami.

After renouncing everything, Srila Jiva Gosvami went to Vrndavana. Later he also wrote many books on devotional service and expanded the work of preaching.

In particular, Srila Jiva Gosvami compiled the book named Bhagavata-sandarbha, or Sat-sandarbha, which is the essence of all scriptures. From this book one can obtain a conclusive understanding of devotional service and the Supreme Personality of Godhead.

He also compiled the book named Gopala-campu, which is the essence of all Vedic literature. In this book he has exhibited the ecstatic loving transactions and pastimes of Radha and Krsna in Vrndavana.

In the Sat-sandarbha Srila Jiva Gosvami set forth the truths about the transcendental love of Krsna. In this way he expanded 400,000 verses in all his books.

When Jiva Gosvami wanted to go to Mathura from Bengal, he requested permission from Srila Nityananda Prabhu.

Because of Jiva Gosvami's relationship with Rupa Gosvami and Sanatana Gosvami, who were greatly favored by Sri Caitanya Mahaprabhu, Lord Nityananda Prabhu placed His feet on the head of Srila Jiva Gosvami and embraced him.

Lord Nityananda Prabhu ordered, "Yes, go soon to Vrndavana. That place has been awarded to your family, to your father and uncles, by Sri Caitanya Mahaprabhu, and therefore you must go there immediately."

By the order of Nityananda Prabhu, he went and actually achieved the result of His order, for he compiled many books for a long time and preached the cult of bhakti from Vrndavana.

These three--Rupa Gosvami, Sanatana Gosvami and Jiva Gosvami--are my spiritual masters, and so also is Raghunatha dasa Gosvami. I therefore offer prayers at their lotus feet, for I am their servant.

 

Siehe auch: » Die vedische Literatur «

 

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